Das Highlight der NRW-Jugend sind zweifelsohne die Einzelmeisterschaften. In der Jugendherberge von Kranenburg treffen sich, pünktlich zu Ostern, die stärksten Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen, um in den verschiedenen Altersklassen an sechs Tagen ihre Meister und Meisterinnen sowie die Qualifikationsplätze für die Deutsche Meisterschaft auszuspielen. Von den verschiedenen Landesverbänden innerhalb NRWs ist natürlich auch die Schachjugend von Südwestfalen am Start. Zwanzig Teilnehmer gehörten in diesem Jahr zu unserer Delegation, ein Teil von ihnen qualifizierte sich erst eine Woche zuvor bei den Verbandsjugendeinzelmeisterschaften. In der U18 spielten Pascal Werrn und Philipp Schmitz. Auf den ersten Blick bestätigten beide nur ihren Platz aus der Startrangliste, doch gerade Philipp, der zum ersten Mal die NRW-Luft spürte, erspielte sich viele vorteilhafte Positionen, nur nutzte er seine Chancen dieses Mal leider noch nicht. In der U18w ging Ülger Aydogan für uns ins Turnier. Ülger zeigte sich stark verbessert in der Eröffnung und konnte ihre Kontrahentinnen schon frühzeitig unter Druck setzen. So boten sich für Ülger eine Menge taktischer Möglichkeiten, schade, dass sie nicht alle nutzen konnte. In der U16 waren Ajandhan Thanabalasingam, Martin Riederer und Johannes Karthäuser am Start. Für Ajandhan lief es unglücklich, er verlor bereits die erste Runde und konnte seine Erwartungen im weiteren Verlauf nicht mehr erfüllen. Martin hatte auch keinen optimalen Start, nach den beiden Niederlagen zu Beginn, zeigte er jedoch nicht nur Ehrgeiz sondern auch gutes strategisches Verständnis und gewann von den nächsten fünf Runden vier und spielte einmal Unentschieden. Platz fünf ist ein beeindruckendes Resultat. Johannes spielte gut, jedoch nicht konsequent genug und verlor einige Partien unnötig. Doch mit zwei Siegen in den Schlussrunden erreichte er die fünfzig Prozent und kann positiv auf das Turnier zurückblicken. In der U16w waren Sarah Pieck und Janina Deichsler dabei. Sarah startete mit drei Unentschieden gegen stärkere Konkurrenz gut ins Turnier und ein Sieg in der vierten Runde brachte sie in eine optimale Position. In einer spannenden Partie in Runde fünf unterlag sie am Ende und musste sich aus der Spitzengruppe verabschieden. Sarah holte noch 1,5 Punkte aus den letzten beiden Runden und erreichte einen wirklich guten sechsten Platz. Janina spielte mutiges Angriffsschach, einige Male schlug es nicht ganz durch und einige Male verpasste Janina die Chance zum Sieg. In der U14 hatten Lukas Schneider und Jonathan Ertel aufgrund ihrer niedrigen DWZ keine wirklich gute Ausgangsposition. In ihren Partien war der DWZ-Unterschied zu ihren Gegnern nur bedingt zu sehen. Beide erreichten oft interessante Positionen, nur machten die beiden meist einen Fehler mehr als ihre Gegnerschaft. In der U14w vertraten Rozafa Rahimi, Corinna Köster und Sofia Kalmykowa die SWF-Jugend. Rozafa spielte ein sehr erfolgreiches Turnier, auf Rang 6 eingestuft erreichte sie am Ende des Turniers mit 5,5 Punkten den zweiten Platz und qualifizierte sich für die Deutsche Meisterschaft. Sofia kam mit vier Punkten auf einen sehr guten achten Platz, während Corinna sich ihre Ziele leider nicht, wie erhofft, erfüllen konnte. In der U12 hatten wir mit Jonas Glatzel, Vranakont Rahimi und Ekin Can Öczelik drei Spieler im Turnier. Vranakont und Ekin Can spielten ein gutes Turnier und werden sich auch mit ihrer DWZ deutlich verbessern. Jonas spielte ebenfalls ein starkes Turnier, er schlug nicht nur den Topgesetzten sondern erreichte auch in den weiteren Partien viel versprechende Positionen. Lange schnupperte er an den Qualifikationsplätzen, am Ende verpasste er sie knapp. Die U12w spielte zusammen mit der U10 und U10w das sogenannte Sichtungsturnier, d.h. die Besten werden hier ermittelt, über die endgültige Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften entscheidet der Spielausschuss. Die U12w wurde von Anita Rahimi dominiert, sie gewann dieses Turnier souverän und belegte auch im Gesamtturnier den 2. Platz. In der U10 spielten Alexander Balzer, Nikolas Kölz und Lukas van Bargen mit. Gerade in dieser Altersgruppe gibt es spannende Partien, die durch ein häufiges Wechseln der Stellungseinschätzung bestimmt werden. Wichtig hierbei ist auch die richtige Zeiteinteilung der Spieler, etwas länger zu überlegen, kann durchaus von Vorteil sein. Alexander gelang es oft, die richtige Einstellung zu finden und mit der nötigen Ruhe holte er starke fünf Punkte. Genauso wie Niklas, auch ihm gelangen fünf Punkte und er konnte viele Erfahrungen sammeln. Lukas kam am Ende auf drei Punkte. Insgesamt können wir mit dem Abschneiden unserer Jugendspieler bei den diesjährigen Meisterschaften zufrieden sein. Im Vergleich mit den anderen Verbänden hat Südwestfalen aus den verschiedensten Gründen (noch?) einen schweren Stand und so müssen die Erfolge entsprechend eingestuft werden. Das Turnier war sehr gut organisiert und bot mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm schachlich und nicht schachlich viel Spaß. Auch das gute Wetter sorgte für durchweg gute Laune. Und nicht zuletzt entstand immer der Eindruck, dass sich alle untereinander - trotz des Wettkampfcharakters – gut verstehen. Es lohnt sich also, sich anzustrengen, um im nächsten Jahr wieder dabei zu sein. Statistisches Fazit (Daniel Mohr): Unser Verband ist ja für seine Statistiken berüchtigt. Auch zur Teilnahme an den JEM gibt es eine umfassende Statistik, aus der wir zumindest eine gewisse Gesamttendenz herauslesen möchten (wir bewerten bewusst keine einzelne Spieler nach den Ergebnissen eines einzelnen Turniers, dafür sind die Schwankungen zu groß): In der Summe aller Teilnehmer hat sich jeder Teilnehmer knapp über 4 Plätze besser platziert, als er auf der Setzliste stand. Nimmt man das außerordentlich erfolgreiche Sichtungsturnier heraus, ist es immer noch 1 Platz pro Teilnehmer. In der vorläufigen DWZ-Auswertung hat jeder Teilnehmer im Schnitt seine DWZ um 18 Punkte verbessert. In der Summe Statistisch also ein Ergebnis etwas besser als erwartet. Statistik als PDF

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