Änderungen der FIDE-Regeln (Quelle: http://www.schachschiedsrichter-nrw.de/2009/03/aenderungen-der-fide-regeln/) Wie sich inzwischen herumgesprochen hat, stehen ab dem 1. Juli 2009 Änderungen der FIDE-Regeln an. Zumindest eine Änderung – die Reduzierung der Wartezeit bis eine Partie als kampflos verloren gewertet wird – hat bereits im Vorfeld für große Diskussionen gesorgt, obwohl in den meisten Bereichen noch gar nicht klar ist, wie sich die entsprechende Regeländerung konkret auswirken wird. Inzwischen liegt die englische Fassung der neuen Regeln vor; an der deutschen Übersetzung wird derzeit noch gearbeitet. Hier sollen im Folgenden die wichtigen Änderungen des FIDE-Regelwerks dargestellt werden (es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit): Wartezeit: Die bisherige Regel 6.7 wird durch Regel 6.6 a. ersetzt. Die neue Regel besagt, dass ein Spieler der nach den angesetzten Zeitpunkt am Brett erscheint, die Partie verliert. Die Regel räumt allerdings ausdrücklich die Möglichkeit ein, dass das Turnierreglement hier eine andere Regelung trifft. Derzeit sind im Bereich des SB NRW folgende Wartezeiten festgelegt (es sind bis zum Saisonbeginn durchaus noch Änderungen möglich): 1. Bundesliga: 30 Minuten. 2. Bundesliga: 0 Minuten. SB NRW: 30 Minuten. Hier wird man sich wohl für eine Weile auf unterschiedliche Regelungen auf den diversen Spielebenen einrichten müssen. Korrektur der Uhren: In 6.10 b. wird nun ausdrücklich verfügt, dass eine Uhr, die zu Anfang falsch eingestellt wurde, von den Spielern oder dem Schiedsrichter gestoppt werden darf. Der Schiedsrichter stellt die Uhr dann nach bester Kenntnis richtig ein. Dies ist wohl in erster Linie auf elektronische Uhren gemünzt, bei denen eine eventuelle falsche Einstellung der zweiten Partiephase sich erst nach der Zeitkontrolle zeigt. Illegale Züge: Die bisherige Regelung in 7.4 b. wird um den Hinweis ergänzt, dass eine Partie nur dann nach 3 illegalen Zügen desselben Spielers für diesen Spieler als verloren gewertet werden, wenn sein Gegner noch mattsetzen kann. Ansonsten ist die Partie remis. Remis-Angebote: Regel 9.1 a. erlaubt nun ausdrücklich, dass das Turnierreglement festlegen kann, ab welchem Zug die Spieler ohne Zustimmung des Schiedsrichters Remis vereinbaren dürfen. Hiermit wird die sogenannte Sofia-Regel legalisiert. Regel 9.5 wird dahingehend präzisiert, dass ein Spieler, der Remis wegen dreimaliger Stellungswiederholung oder der 50-Züge-Regel beantragt, die Uhr anhalten darf, aber nicht anhalten muss. Außerdem wird 9.5 b. vereinfacht: Ein unberechtigter Remisantrag in den oben genannten Fällen führt nun nur noch zu einer Zeitgutschrift vom 3 Minuten beim Gegner des Antragsstellers; der Zeitabzug beim Antragsteller fällt ersatzlos weg. Handys: Die jetzige Regel 12.2 b. wird als 12.3 b. neu gefasst: Das Mitführen von Handys oder anderen elektronischen Geräten ist nun wieder erlaubt unter der Bedingung, dass diese Geräte komplett abgeschaltet sind. Außerdem wird die Strafe des Partieverlust nun ausdrücklich auf jedes Geräusch ausgedehnt, den ein solches Gerät produziert. Sollte in einem solchen Fall der Gegner nicht mehr mattsetzen können, wird die Partie 0:½ gewertet. Rauchverbot: Ein Rauchverbot im Turniersaal und allen nicht besonders vom Schiedsrichter dafür festgelegten Bereichen des Turnierareals ist nun Bestandteil der Regeln (12.3 c.). Geräuschquellen: Regel 12.6 wird ergänzt um das Verbot, Geräuschquellen in den Turniersaal mitzubringen; gemeint sind offensichtlich MP3-Player und ähnliches. Schnellschach/Blitz: Die Schnellschach- und Blitzschachregeln werden in A3 bzw. B2 dahingehend geändert, dass bei ausreichender Beobachtung der Partien durch Schiedsrichter (bei Schnellschach 1 Schiedsrichter pro 3 Partien; beim Blitz 1 Schiedsrichter pro Partie) bis auf die Notationspflicht nach den ganz normalen Turnierschachregeln gespielt wird. Im Blitzschach wird die Regelung bei illegalen Zügen ergänzt: Wenn ein Spieler einen illegalen Zug gemacht hat und der Gegner diesen bereits beantwortet hat, so können sich die beiden Spieler ohne Eingreifen eines Schiedsrichters darauf einigen, dass der illegalen Zug und der Antwortzug zurückgenommen werden. Fischer-Schach/Chess 960: Die Regeln wurden um einen Anhang F ergänzt, der das sogenannte Fischer-Schach bzw. Chess 960 beschreibt.

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